Nistkasten Test versucht die Vielzahl der Nisthilfen zu erklären. Als Nistkasten bezeichnet man einen von Menschen geschaffenen Hohlraum der verschiedenen Tierarten als Brutstätte dient. Weiterhin kann dieser auch als Übernachtungsmöglichkeit dienen. Hier werden zuerst die wichtigsten Nistkastentypen vorgestellt. Auf den anderen Seiten geht es in erster Linie um weitere Nistkastentypen für Meisen. Es gibt die unterschiedlichsten Bauformen und eine Vielzahl von verwendeten Materialien. Nistkästen aus reinem Kunststoff werden hier ausdrücklich nicht bewertet, aus ökologischen Gründen.

Nistkasten Test - Meisenkasten

Dieser Nistkasten aus Holzbeton ist unser Testsieger Meisenkasten. Er überzeugt durch Langlebigkeit, bei einer Haltbarkeit von ca. 25 Jahren beträgt die Investition nur etwa einen Euro pro Jahr! Holzbeton ist neben der langen Lebensdauer atmungsaktiv, somit gut für das Innenklima. Das Material ist auch sicher gegen Hackschäden durch Spechte. Die Vorderwand ist leicht auswechselbar, es gibt verschiedene Einsätze mit unterschiedlichen Flugloch-Durchmessern. Wir empfehlen die 32 mm Variante, die Ausführung mit 26 mm ist im ortsnahen Bereich nur für die Blaumeise geeignet. Die Lieferung erfolgt mit Bügel und Aluminium Nagel. Die Aufhängung frei an einem Ast funktioniert gut, da der Draht sehr stabil ist. Bei dieser Variante haben es zum Beispiel Katzen schwer an die Nisthöhle heranzukommen. Der Innnen-Durchmesser beträgt etwa 12 cm, ausreichend für die verschiedenen Meisenarten.

Nistkasten Testsieger - Halbhöhle

Ebenfalls aus Holzbeton unser Testsieger Halbhöhle. Dieser Nistkasten Typ ist die ideale Ergänzung für Vogelarten wie Hausrotschwanz, Bachstelze oder mit Glück auch den Grauschnäpper. Die robuste Bauweise machen die Halbhöhle genau so langlebig wie unseren Testsieger Meisenkasten. Zum Anbringen an Schuppen, Garage, Haus oder Scheune geeignet. Hier haben es allerdings die Räuber relativ leicht an die Halbhöhle zu kommen. Unsere Empfehlung ist deshalb das Anbringen an einem stabilen Ast, frei hängend. Tipp >> Die Halbhöhle ist mit 2,5 kg recht schwer, deshalb den Ort sorgfältig wählen. Mit 25 cm Durchmesser ist dieser Nistkasten ausreichend groß für die Bewohner.

Nistkasten Test - Spatzenhaus

Der Testsieger Spatzenhaus überzeugt funktional und durch das natürliche Aussehen. Ausgestattet mit drei Nistkammern ist das Spatzenhaus aus Naturholz. Die Sperlinge brauchen manchmal etwas Zeit um das Spatzenhaus zu entdecken. Neben den beiden Sperlingsarten Haus- und Feldsperling brüten gerne auch einmal Meisen darin. Die Fluglöcher sind bewusst klein gehalten damit Räuber keine Chance haben. Das hilft aber auch zum Fernhalten von Regenwasser und Wind. Die drei Kammern lassen sich durch eine Schiebetür öffnen, einzeln – ein weiterer Vorteil auch zum Reinigen. Nur zum Aufhängen an Wänden geeignet (Haus, Scheune, Garage Schuppen). Das Spatzenhaus wird im Ganzen geliefert. Tipp >> Unbedingt mit Leinöl oder anderem Schutzmittel behandeln, evt. das Dach vor Regen schützen. Wir mussten auch die Einfluglöcher etwas vergrößern damit Haussperlingen bequem reinkommen.

Nistkasten Test - Mehlschwalbe

Der Testsieger Mehlschwalbennest ist wieder aus Holzbeton. Die Vorzüge wurden weiter oben besprochen. Das Doppelnest ist vormontiert und sollte hoch unter Dachvorsprüngen angebracht werden. Die beiden Schwalbenarten, Rauch- und Mehlschwalbe benötigen dringend solche Nisthilfen. Die Nisthilfe ist etwa 46 cm breit und muss nicht gereinigt werden. Mehlschwalben verschmutzen beim An- und Ablug ans Nest unweigerlich die Hauswand. Hier kann ein Kotbrett unterhalb der Nisthilfe angebracht werden.

Nistkasten Test - Rauchschwalbe

Auch die Nisthilfe für die Rauchschwalbe besteht aus einem Holzbetongemisch, montiert auf Spanplatte. Die Rauchschwalbe benötigt genauso wie die Mehlschwalbe dringend Nisthilfen. Das Kunstnest ist 24 cm breit und kann auf einem Vorsprung oder an einem Balken angebracht werden. Bei diesem Modell ist das Preis-Leistungsverhältnis unschlagbar.
Beiden Schwalbenarten kann zusätzlich durch die Bereitstellung bzw. das Anlegen von Pfützen mit etwas Lehm oder Ton geholfen werden. Die Rauchschwalbe baut auch gerne Strohhalme zur Stabilisierung ins Nest ein.

Nistkasten Baumaterial

Früher waren Vogel Nistkästen meist aus Holz. Holz ist prinzipiell ein sehr guter Baustoff dafür. In Nisthilfen aus Holz herrscht ein sehr gutes Innenklima. Seit mehreren Jahren gibt es auch Nistkästen aus Holzbeton, wie der Name schon sagt, ein Gemisch aus Holz und Beton. Diese zeichnen sich durch lange Haltbarkeit und ein fast so gutes Innenklima aus, wie reine Holzkästen. Allerdings sind diese Nisthilfen meist etwas teurer, aber langfristig gleicht sich das aus .

Nistkasten räubersicher

Die gefiederten Lieblinge haben leider auch viele Fressfeinde. Dazu gehören viele Kleinsäuger, Marder und Rabenvögel. Ein sicherer Nistkasten benötigt eine besondere Bauform, vor allem damit Marder nicht in das Innere greifen können. Eine andere Lösung ist eine Manschette am Baum, diese sieht nicht immer schön aus. Gegen schlaue Elstern hilft oft kein Mittel, ich plädiere aber auch für diesen Vogel. In unserer ausgeräumten Landschaft ohne Hecken oder Baumreihen haben die Elstern kaum eine andere Wahl als in den Ortschaften zu brüten. Natürlich sind sie hier auch relativ sicher und das Nahrungsangebot ist groß.

Nistkasten Test - Größe des Einflugloches und Aufhängung

Nistkasten Test - Blaumeise
Der Blaumeise genügt ein Nistkasten mit 28mm Einflugloch

Über die Größe des Einflugloches kann beeinflusst werden, welche Vogelart den Kasten besiedelt. Für die Meisen sollten 32 mm oder 28 mm Fluglochdurchmesser gewählt werden. Die Kohlmeise benötigt 32 mm, die anderen Meisenarten kommen mit 28 mm sehr gut aus. Für größere Arten, wie den Star müssen die Lochgrößen angepasst werden. Beim Star auf mindestens 45 mm. Spezialisten wie Turmfalke, Waldkauz, Wasseramsel, Gebirgsstelze, die beiden Baumläuferarten, Mauersegler und die Schwalben benötigen Sonderanfertigungen.

Generell gilt > einen Nistkasten aufhängen ist erst einmal wichtiger als die Ausrichtung, Höhe etc. Bewährt hat sich eine Aufhänghöhe von etwa 2 bis 3 m und die Ausrichtung des Flugloches in südliche Richtungen. Das Dach sollte etwas schräg nach vorn hängen, damit kein Wasser in den Innenraum dringen kann. Für die Meisenkästen wird keine Sitzstange benötigt, im Prinzip ist diese für alle Arten überflüssig. 

Nistkasten für "Spezialisten"

Nistkästen gibt es nicht nur für Vögel. Es gibt Unterkünfte für Insekten, Fledermäuse und auch Kleinsäuger wie Igel. Bei den Insekten liegt der Fokus auf Hornissen, Wildbienen und Hummeln. Hier sind Sommerquartiere gefragt. Für Fledermäuse können am Haus oder im Garten, zumindest im ländlichen Raum auch Quartiere angeboten werden. Für die waldbewohnenden Fledermausarten ist auch Hilfe mangels geeigneter Naturhöhlen notwendig. Ein Igelhaus im Garten ist ebenfalls gelebter aktiver Naturschutz. Das macht natürlich nur in einem naturnahen Garten Sinn.

Gartenvögel

Die häufigsten Gartenvögel die Nistkästen annehmen sind: Bachstelze, Blaumeise, Feldsperling, Gartenbaumläufer, Gartenrotschwanz, Grauschnäpper, Haussperling, Hausrotschwanz, Kleiber, Kohlmeise, Mauersegler, Mehlschwalbe, Rauchschwalbe, Rotkehlchen, Star, Tannenmeise und Zaunkönig. Nicht jede Art kommt überall vor, deshalb ist diese Liste als potentielle Liste zu verstehen. Gartenvögel die außerdem häufig beobachtet werden können sind: Amsel, Buchfink, Buntspecht, Dohle, Eichelhäher, Elster, Fitis, Gartengrasmücke, Gimpel, Girlitz, Goldammer, Grünfink, Heckenbraunelle, Klappergrasmücke, Mönchsgrasmücke, Rabenkrähe, Ringeltaube, Schwanzmeise, Singdrossel, Stieglitz, Türkentaube und Zilpzalp.

Gartenvögeln ohne Nistkästen helfen

Hier einige Tipps. Für die Amsel genügen zur Brutzeit ein rankender Efeu an der Hauswand oder ein Holunder mit vielen verzweigten Ästen. Diese werden als Nestunterlage genutzt. Der Buchfink benötigt mindestens einen größeren Baum als Nistplatz. Buntspecht, Dohle, Elster und Eichelhäher sind Nahrungsgäste und brüten in kleineren Gärten nur ausnahmsweise. Für die Laubsängerarten, Fitis und Zilpzalp gilt das Gleiche. Ungenutzte Bereiche bieten den Insektenfressern allerdings Nahrung. Gimpel brüten in Nadelwald an Waldrändern, die Goldammer bevorzugt Hecken und Feldgehölze. Der Girlitz sitzt oft ganz oben auf einer Baumspitze oder im Ort auf Leitungen und Antennen.

Ringel- und Türkentaube kommen häufig in Ortschaften vor. Beiden Vogelarten genügen ein paar Bäume, die Türkentaube nistet gerne in Nadelbäumen. Für alle Arten gilt je naturnäher , je häufiger sind sie im Garten zu sehen. Neben dem Nahrungsangebot ist für alle Vogelarten das Trinken essentiell. Eine Vogeltränke kann „Wunder“ bewirken. Eine Vogeltränke dient zum Baden, Putzen und Trinken. Das Wasser muss immer sauber gehalten werden. Flache Schalen aus Ton sind zu bevorzugen. Auch hier gilt, selbst bauen oder kaufen, alles ist möglich.

 

Teich für Gartenvögel und andere

Tipp >> Ist der Garten groß genug, dann bauen Sie einen Teich. Ist ein sonniger ausreichend großer Platz vorhanden kann es lohnend sein. Ein Teich braucht prinzipiell nur ein Loch das abgedichtet wird. Selber bauen ist möglich, kaufen natürlich auch. Wenn Sie neben dem Vogeltreiben interessiert sind an Fischen, Fröschen und Libellen dann ist der Teichbau eine ernsthafte Überlegung wert. Möglichst vorher mit dem Nachbar sprechen, Frösche können Quaken…Anleitungen (kostenlos) gibt es Internet genug.

Neben dem tierischen Geschehen am Teich können Sie mit geschickter Pflanzenauswahl ein kleines Biotop schaffen. Dazu benötigt das Gewässer aber mindestens drei verschiedene Zonen. Flach (Verlandungszone), Mittel und Tief. Für die flache Zone kommen zum Beispiel Wasserminze und Sumpfdotterblume mit ihren attraktiven Blüten in Frage. Für die mittlere Zone mit Wassertiefen zwischen 20 und 50 cm eignen sich Schwanenblume, Tannenwedel und Pfeilkraut. Auch diese sind echte Hingucker! Für diese Wassertiefe eignen sich viele andere Wasserpflanzen. Mehr dazu im Gartenfachmarkt. Für den tiefen Bereich gelten die See- und Teichrosen als Favorit. Die Wildformen sind in den Blütenfarben gelb oder weiß. Die Zuchtformen variieren stärker in der Farbe, wir favorisieren die einheimischen Arten.

Mit etwas Glück und Geduld gibt es also bald ein badendes Rotkehlchen, neben einem Teichfrosch und einem Plattbauch (Libelle). 

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